© Dejan Markovic Skile | 2019 | Dokumentarfilm Thriller | 73mins
Übersicht | Dejan ist ein ganz normaler Kerl, der in einem ehemals kommunistischen Land lebt. Doch jedes Mal, wenn ein chinesischer Beamter sein Land besucht, wird er als Staatsfeind Nr. 1 behandelt: Die Staatssicherheit hört seine Telefone ab und beschattet sowohl ihn als auch seine Familienmitglieder, während die öffentliche Sicherheit ihm mit Besuchen an seinem Arbeitsplatz und in seiner Wohnung besondere Aufmerksamkeit schenkt. Was ist der Grund dafür? Weil er Falun Gong praktiziert. Also, was ist Falun Gong? Warum ist es in China verboten und wird verfolgt und welchen Zusammenhang gibt es mit Serbien?
Wenn man die Ereignisse am Rande des chinesischen Gipfels in Belgrad im Jahr 2014 nachverfolgt, als die Polizei 11 Falun Gong-Aktivisten aus EU-Ländern unrechtmäßig festnahm, erfährt man die Hintergründe. Die Aktivisten wurden festgehalten, um zu verhindern, dass die Wahrheit über die Verfolgung von Falun Gong in China verbreitet wird. Sowohl durch deren Stellungnahme in diesem Dokumentarfilm, als auch der von Dejan, wird die Wahrheit ans Licht gebracht. Die Wahrheit ist schockierend und schwer zu glauben. Es zeigt die bittere Wahrheit über China und der Welt, in der wir leben.
Hintergründe über Falun Gong | Falun Gong (Falun Dafa) ist eine traditionelle chinesische Kultivierungspraktik für Körper und Geist. Obwohl sie aus alten Zeiten stammt, wurde sie erstmals 1992 in China der Öffentlichkeit vorgestellt. Wegen der großen gesundheitlichen Vorteile verbreitete sie sich wie ein Lauffeuer. Nach Angaben der Regierung praktizierten im Jahr 1999 70-100 Millionen Menschen.
Obwohl es gesundheitsfördernd und unpolitisch ist, beschloss Jiang Zemin, der damalige Führer des Landes, es in dem Moment zu verbieten, als die Praktizierenden die Mitglieder der Kommunistischen Partei überstiegen. Von 1999 bis heute findet eine schwerwiegende Verfolgung statt: Menschen, die Falun Gong praktizieren, werden verhaftet, ohne Gerichtsverfahren inhaftiert oder für viele Jahre in Arbeitslager gesteckt. Viele Menschen werden gefoltert und die Zahl derer, die gestorben sind, bleibt unbekannt.
Herausforderungen | Für die Autoren war die Premiere des Films so, als wären sie selbst im Film. Der Ärger begann zwei Wochen vor der Premiere auf dem BELDOCS-Festival in Belgrad und nachdem der Regisseur der Zeitung Danas ein Interview gegeben hatte. Noch am selben Tag gab es einen Anruf der chinesischen Botschaft beim Festival, um sich nach dem Film und den Sponsoren des Festivals zu erkundigen. Was folgte, war das Auftauchen von seltsamen Männern mit schwarzen Mützen, genau wie die im Film – sowohl der Regisseur als auch der Produzent standen unter ständiger Beobachtung.
Eines Nachts wurde das Büro des Produzenten von Unbekannten verwüstet, und der Druck wurde immer größer. Dann, nur 5 Tage vor der Premiere, wurde das stadteigene DKC-Gelände unerwartet von der Feuerpolizei geschlossen. Die Filmpremiere wurde in die Kombank Dvorana verlegt, aber die Staatspolizei hat das Gebäude aus Sicherheitsgründen zur “Feier des Antifaschistischen Tages” geschlossen.
Schließlich stimmte der Veranstaltungsort Kolarčeva Zadužbina zu, den Film zu zeigen, aber… nur einen Tag vor der Premiere änderten sie ihre Meinung. Sie erklärten, dass es politischen Druck gab und dass der chinesische Botschafter drohte, Serbien zu verlassen, wenn der Film nicht gestoppt wird.
Aber das Wort war gefallen und die Geschichte war bereits in den Medien. Nachdem die Öffentlichkeit und Filmprofis ihre Stimmen erhoben hatten, wurde der Film schließlich am 9. Mai 2019 im privaten Cineplexx uraufgeführt.
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